Mit Sonnenlicht geht es dem Winterspeck an den Kragen

Fit mit Sonnenlicht

Abnehmen mit der Kraft der Sonne

Der Winter ist nicht nur die Zeit für Schneeballschlachten, dicke Klamotten und gemütliche Abende auf dem Sofa, sondern auch die Hochsaison für Leckereien und eine deftige, oft aber nicht besonders gesunde Ernährung. Ob Weihnachtsgans oder Plätzchen, Glühwein oder Apfelstrudel: Konsumierst du davon zu viel, wächst der Umfang. Nach dem Winter kann der Frust dann groß sein, wenn der Winterspeck an den ersten sonnigen Tagen noch allzu sichtbar ist. Bei vielen beginnt nun der Kampf um die Bikinifigur und schon im Frühling beginnen die ersten Pfunde zu purzeln. Denn tatsächlich ist es nicht nur das Angebot an Naschereien, das uns in der dunklen Jahreszeit zunehmen lässt. Es gibt auch einige biologische Gründe, die das winterliche Übergewicht fördern und das Abnehmen im Frühling erleichtern. Wir erklären, warum im Winter schneller Fettreserven angelegt werden und wieso das Abnehmen bei schönem Wetter leichter fällt.

Die Sonne ist Antrieb und Motivator – und das seit Jahrtausenden

Schon seit Jahrtausenden ist bekannt, dass die Sonne einen großen Einfluss auf die Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Zwar wollen wir Menschen natürlich gerne glauben, dass wir alles fest im Griff haben und jede Kleinigkeit in unserem Leben beeinflussen können. Es gibt aber einige Umstände, auf die wir keinerlei Einfluss haben. Denn dass wir einst viel mehr von äußeren Bedingungen gesteuert wurden, lässt sich auch heute nicht vollständig verleugnen. Einer dieser Faktoren ist der Wechsel der Jahreszeiten, auf den unser Körper reagiert. Gleiches gilt übrigens auch für den Tag-Nacht-Rhythmus. Beides hat spezifische Auswirkungen auf unseren Organismus. So werden wir in der Nacht, wenn es dunkel ist, schnell müde. Im Sommer aber, wenn draußen lange und ausgiebig die Sonne scheint, sind wir insgesamt aktiver. Werden die Tage im Winter kürzer und kälter, hat dies Auswirkungen auf unseren Hormonhaushalt. Selbst im Hirn verändert sich nachweislich die Aktivität. Der veränderte Hormonhaushalt kann sogar das Depressionsrisiko erhöhen. Das führt bei vielen Leuten dazu, dass sie mehr essen. Außerdem geht eine Winterdepression in der Regel mit Antriebslosigkeit einher – die notwendige Bewegung, damit sich der Winterspeck nicht festsetzen kann, fällt also weg. Doch auch ganz ohne saisonale Niedergeschlagenheit gelüstet es viele Leute im Winter, sich kalorienreich zu ernähren. Forscher fanden vor Kurzem heraus, dass auch das fehlende Sonnenlicht Einfluss auf das Gewicht haben kann.

Fettzellen schrumpfen unter blauem Licht

Eigentlich wollten die Forscher überprüfen, ob sich Fettzellen so umprogrammieren lassen, dass sie Insulin produzieren, wenn sie mit Licht bestrahlt werden. Stattdessen stellten die Forscher fest, dass die blauen Strahlen des Sonnenlichts Fettzellen schrumpfen lassen. Die Ursache dafür liegt in einem kleinen, lichtempfindlichen Pigment namens Melanopsin, das auch in der Netzhaut des Auges vorhanden ist. Es fungiert im Auge quasi als Lichtsensor und ist für den Tag-Nacht-Rhythmus unseres Körpers zuständig. Möglicherweise erfüllt es auch im übrigen Körper die Funktion als Lichtsensor und sorgt dafür, dass Fett eingelagert wird, wenn der Winter kommt – als natürlicher Schutz gegen einen möglichen Nahrungsmangel in der kalten Jahreszeit. Trifft Sonnenlicht auf die Haut, gelangen bis zu zwei Prozent des blauen Lichts ins Unterhautfettgewebe. In den Fettzellen befinden sich einzelne Fetttröpfchen. Unter dem Einfluss des Lichts schrumpfen diese und ihre Anzahl nimmt ab. Bei regelmäßigem Lichteinfall reduzierte sich in Tests der Fettanteil deutlich. Unklar ist jedoch noch, wie intensiv das Licht sein muss, um das Schrumpfen der Fettzellen anzustoßen. Auf alle Fälle aber ist es empfehlenswert, sich im Winter ausgiebig im Freien aufzuhalten, wenn das Wetter es zulässt. Alternativ kannst du in ein Sonnenstudio gehen, denn auch dort wirkt das blaue Licht. Das ist vor allem praktisch, wenn es draußen zu kalt ist, um deine Haut großflächig der Sonne auszusetzen. Selbst wenn das Licht am Ende nicht gegen Übergewicht helfen sollte, ist es auf jeden Fall gut fürs Gemüt und für das allgemeine Wohlbefinden. Das wiederum steigert deine Motivation und fördert indirekt die Abnahme.

Vitamin-D-Mangel kann Gewichtsabnahme hemmen

Die Sonne hat noch eine weitere wichtige Funktion. Sie sorgt nämlich dafür, dass dein Körper Vitamin D produziert. Dieses findet sich zwar auch zum Beispiel in fettem Fisch, allerdings in so geringen Dosen, dass es für den Körper nicht ausreicht. Hierzulande ist Vitamin-D-Mangel eine typische Wintererkrankung, die mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit und schlechter Laune einhergeht. Durch die Antriebslosigkeit kann der Vitamin-D-Mangel eine indirekte Ursache für das Ansetzen von Winterspeck sein. Doch es gibt tatsächlich auch einen konkreten Zusammenhang zwischen Übergewicht und der Mangelerscheinung.

Denn wenn der Vitamin-D-Gehalt im Körper zu niedrig ist, wird Fett leichter eingelagert, was die Abnahme erschwert. Das Fett wird schwerer verbrannt und das Hungergefühl steigt. Wenn du also strikt auf deine Ernährung achtest und ausreichend Sport treibst, der Winterspeck sich aber dennoch hartnäckig hält, solltest du das Vitamin D in deinem Körper testen lassen und gegen einen eventuellen Mangel vorgehen. Das funktioniert beispielsweise über Vitamin-D-Präparate, die es in Tablettenform gibt. Eine Alternative ist der Besuch eines Solariums. Hier bekommst du innerhalb weniger Minuten eine hohe Dosis Sonnenlicht, die die Vitamin-D-Produktion anregt.

Gesund abnehmen mit Sport und passender Ernährung

Die Sonne ist ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit, sie kann bei der Fettreduktion aber keine Wunder bewirken. Die besten Wege, den Winterspeck loszuwerden, sind die richtige Ernährung und Sport. Grundsätzlich erfolgt eine Abnahme, wenn du ein Kaloriendefizit hast. Das bedeutet, dass du weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst. Dabei unterscheidet man zwischen dem Grund- und dem Gesamtumsatz. Der Grundumsatz ist das, was dein Körper an Energie benötigt, um zu funktionieren. Der Grundumsatz wird in etwa verbraucht, wenn du den ganzen Tag wach im Bett liegst und dich ansonsten nicht bewegst. Der Gesamtumsatz errechnet sich wie folgt: Grundumsatz plus die Aktivitäten, die du am Tage vollbringst. Dazu gehört beispielsweise der Fußweg zum Bus, das Laufen im Job oder der Spaziergang mit dem Hund. Je nachdem, was du den ganzen Tag machst, hast du einen höheren oder niedrigeren Gesamtumsatz. Wer beispielsweise im Büro arbeitet, mit dem Auto dorthin fährt und den Abend auf dem Sofa verbringt, sammelt nur sehr wenige Aktivitätskalorien. Arbeitest du hingegen körperlich, etwa auf dem Bau oder im Krankenhaus, und bist den ganzen Tag in Bewegung, hast du einen deutlich höheren Gesamtumsatz. Daraus ergibt sich die Kalorienanzahl, die du zu dir nehmen kannst. Für eine gesunde Abnahme sollte das Defizit bei etwa 500 Kalorien zwischen Nahrungsaufnahme und Gesamtumsatz liegen. Machst du viel Sport, hast du natürlich einen hohen Kalorienverbrauch und kannst entsprechend mehr essen. Deswegen funktioniert eine gesunde Abnahme am besten über eine Kombination aus guter Ernährung und Bewegung. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst du, wenn du auch im Winter draußen trainierst. So tust du gleichzeitig etwas für deinen Vitamin-D-Spiegel, deine Laune und deinen Körper. Und nach dem Training belohnst du dich mit einem leckeren und gleichzeitig gesunden Essen.